Die Voraussetzungen hierzu hatte der Gesetzgeber im vergangenen Jahr durch ein besonderes Gesetz geschaffen (Gesetz zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafrechtsverfahren, Artikel 2 §5 Absatz 2).
So haben wir ganz normal, unter Angabe der Tagesordnung, aber unter zusätzlichem Hinweis auf die gewählte Online-Form über ein Videokonferenzsystem und der Notwendigkeit, sich vorher anzumelden, eingeladen. Alle angemeldeten Mitglieder erhielten 3 Tage vorher die Zugangsdaten mit weiteren Hinweisen zur Durchführung der Versammlung. Nach wenigen Hilfestellungen, wie Mitglieder ihre Kamera einschalten, den Ton stummschalten oder sich melden können, konnte die Versammlung weitgehend ohne technische Störungen durchgeführt werden.

Im Jahresbericht des Vorstandes ließ Vorstandsvorsitzender Holger Weiss das vergangene Jahr, dass in den ersten Monaten noch ganz normal verlief, dann aber von der Corona-Pandemie überschattet wurde, Revue passieren. Nachdem das Sportangebot erstmalig in der Geschichte des 158 Jahre alten Vereins durch eine Pandemie im März zwei Monate eingestellt werden musste, konnte – zunächst nur sehr behutsam – ein eingeschränkter Sportbetrieb unter hohen Hygiene- und Schutzmaßnahmen im Sommer wieder aufgenommen werden. Holger Weiss lobte ausdrücklich das Engagement der Abteilungs- und Übungsleiter die, genauso wie die Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle, einen hohen Mehraufwand in Kauf genommen haben, um den Mitgliedern Sport und Bewegung anbieten zu können. Sein Dank galt auch den Mitgliedern, die sich weitestgehend an die Auflagen gehalten haben und in großer Breite dem Verein treu geblieben sind.

Nachdem im Herbst zunächst sogar in einigen Abteilungen der Liga- und Wettkampfbetrieb wieder aufgenommen werden durfte, kam mit dem November-Lockdown, der sich im Grunde bis heute durchzieht, dass zunächst endgültige Ende für den Sportbetrieb. Lediglich die Leichtathleten konnten zuletzt für Kinder unter 14 Jahren Angebote in Kleingruppen unter freiem Himmel anbieten.

Trotz Lockdown waren wir das Jahr über jedoch weiter aktiv. In mehreren Abteilungen und Gruppen wurden Online-Trainingseinheiten durchgeführt, das CityFit bietet wöchentlich für alle Mitglieder kostenfrei rund 15 Online-Kurse an, es wurden Online-Weihnachtsfeiern abgehalten und Outdoor Familienangebote mit Gewinnspiel erarbeitet, eine Trainings-DVD für die Mitglieder erstellt und entsprechende Angebote des Landessportbundes in Anspruch genommen. Zudem wurde die Zeit genutzt, die eigenen Sportstätten durch Instandhaltungsmaßnahmen in Schuss zu bringen. Alle Angestellten konnten weiter beschäftigt werden und arbeiten teilweise auch im Homeoffice.

Trotz der starken Vereinstreue ist der Mitgliederstand inzwischen gegenüber dem Vorjahr um rund 478 (-17%) auf aktuell 2.284 gesunken, da dem Verein die Neuanmeldungen fehlen, die die üblichen Kündigungen kompensieren. Damit liegt er im Schnitt anderer deutscher Großvereine bei denen die Rückgänge etwas deutlicher als in kleineren Verein festgestellt wird. Konnte der Verein im letzten Jahr noch von einem hohen Anfangsbestand sowie ersten Monaten ohne Beeinflussung durch die Pandemie und somit noch hohen Beitragseinnahmen profitieren, wird die Pandemie in diesem Jahr deutlicher in die Finanzen schlagen. Zudem plant der Verein noch für dieses Jahr die Sanierung von Hallenboden und Hallendecke der eigenen Vereinsturnhalle. Aktuell werden die Arbeiten jedoch noch durch das Warten auf die Freigabe von Geldern aus dem Landes-Förderprogramm “Moderne Sportstätten 2022” ausgebremst.

Erfreulich ist, dass die Finanzierung des im Jahr 2004 eröffneten Fitness- und Gesundheitszentrums CityFit bald abgeschlossen sein wird. Zusammen mit dem Bau des neuen Sportraums und einer Dachstuhlsanierung der Vereinshalle haben die Mitglieder des HTV in den letzten 18 Jahren bisher rund 1.400.000 Euro Bau- und Finanzierungskosten sowie weitere rund 1.350.000 Euro Unterhaltungs- und Instandhaltungskosten, zusammen rund 2.750.000 Euro allein aus ihren Mitgliedsbeiträgen aufgebracht, um Sportstätten für Haan zu schaffen und zu unterhalten.

Der Vorstand hofft, dass im Sommer wieder mit ersten Sportangeboten begonnen werden darf, rechnet aber mit einer substanziellen Mitgliederrückgewinnung erst ab September. Hier ist er dann aber recht zuversichtlich, weil die Mitglieder, die normalerweise in den Verein eingetreten wären, ja grundsätzlich da sind – die neu nach Haan zugezogenen, die Kinder, die ins Alter gekommen sind, in einen Sportverein einzutreten, die Erwachsenen, die endlich wieder was für Ihre Gesundheit tun wollen…

Neben der Wiederwahl des Ältestenrates standen keine weiteren wichtigen Themen auf der Tagesordnung, sodass nach erfolgter Entlastung des Vorstands, der wegen den Folgen der Pandemie sehr vorsichtig gerechnete Haushaltsplan für 2021 beschlossen und die Versammlung beendet werden konnte.

Wir freuen uns über das gelungene Experiment einer Online-Mitgliederversammlung und haben viel positives Feedback erhalten. Wir hoffen gleichzeitig,  im nächsten Jahr auch wieder eine Präsenzveranstaltung durchführen zu können.